Informationen zur Wundheilung

Als Barriereorgan ist die Haut in besonderer Weise schädlichen Einflüssen der Umwelt ausgesetzt. Kommt es zu einer Verletzung, muss der Gewebedefekt so schnell wie möglich behoben und die Schutzfunktion der Haut wiederhergestellt werden. Eine normal ablaufende Wundheilung ist für den Organismus von eminenter Bedeutung. Die Verschorfung einer Wunde soll allzu großen Wasser- und Wärmeverlust vermeiden sowie das Austrocknen der Wundflächen verhindern. Dadurch ist auch ein Schutz vor exogenen Einflüssen, Infektionen oder mechanischen Reizen gegeben. Unter normalen Umständen verläuft die Wundheilung unproblematisch mit dem Resultat einer schnellen Wiederherstellung der Barrierefunktion.

Wundheilungsphasen

Kommt es zu einer Verletzung der Haut, setzen sofort Reparaturmechanismen ein. Die Barrierefunktion der Haut soll innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt werden. Dabei verläuft die Wundheilung in Phasen und kann in mehrere Einzelabschnitte unterteilt werden. Gemeinsames Merkmal ist, dass unterschiedliche Zelltypen miteinander zusammen arbeiten, aktiviert und ausgeschüttet werden. Die Entzündungsphase ist auch immer eine Reinigungsphase. Wenn die Wunde heilt, überwiegt die Reinigung!

Phasen der Wundheilung
Phasen der Wundheilung

Während der Latenzphase dominieren die abbauenden, Zelltrümmer beseitigenden Vorgänge. Infektabwehr und Heilungsprozess kommen erst langsam in Gang. In dieser Phase ist die Infektionsgefahr hoch. Während der anschließenden Proliferationsphase ist dagegen infolge der Gefäßneubildung im Bindegewebe am ehesten eine erfolgreiche Abwehr eingedrungener Keime möglich, denn während dieser Zeit sind sämtliche Abwehrmechanismen mobilisiert. Insgesamt sind die Voraussetzungen für eine rasche, komplikationslose Wundheilung während dieser Phase am besten. Etwa eine Woche nach Entstehung der Wunde setzt die reparative Phase des Heilungsprozesses ein, die Wunde beginnt sich zu schließen.

Physiologie der Wundheilung

Wundheilung und die Bekämpfung von Wundinfektionen setzten ein Funktionieren der körpereigenen Abwehr voraus. Im Immunsystem nehmen von den an der Immunabwehr beteiligten Zellen die Makrophagen eine Schlüsselrolle ein. Makrophagen werden auch als große Fresszellen bezeichnet. Sie umschließen Erreger, stülpen diese in ihr Zellinneres und bauen sie dort ab. Die Makrophagen kommen in allen Geweben und in der Lymphflüssigkeit vor.

Betrachtet man die Wundheilung genauer, so lassen sich die einzelnen Wundheilungsphasen mit charakteristischen Merkmalen unterscheiden. Nach einer Verletzung wird zuerst die Blutgerinnung aktiviert und es wandern Makrophagen und Granulozyten ein. Die Makrophagen reinigen die Wunde, die Granulozyten bekämpfen eingedrungene Bakterien. Diese Reinigungs-/Entzündungsphase mündet normalerweise in die Proliferationsphase. Neues Bindegewebe wird synthetisiert, Gefäße sprossen in das Wundareal ein und der Gewebedefekt füllt sich langsam auf. Oberhautzellen (Keratinozyten) wandern über das provisorische Bindegewebe und schließen den Defekt. Nach dem Wundschluss finden für längere Zeit Umbauvorgänge im Bindegewebe statt, die als Narbenumbauphase zusammengefasst werden.

Störungen der Wundheilung und Problemwunden

Wundheilungsstörungen stellen ein erhebliches medizinisches Problem dar. Wenn normale Wundheilungsmechanismen durch verschiedenste Grunderkrankungen behindert werden, kann sich bereits nach einer geringfügigen Verletzung eine schlecht heilende Wunde entwickeln. Für eine effiziente Therapiestrategie ist es notwendig, die Grunderkrankung zu identifizieren, zu behandeln und die pathologisch gestörte Wundheilung gezielt zu normalisieren. Im Einzelfall kann die Wundheilung sogar ausbleiben, es entsteht eine Problemwunde mit langer Bestandsdauer. Tatsächlich haben viele Erkrankungen hemmenden Einfluss auf die normale Wundheilung. Grunderkrankungen des Patienten sollten also immer in die Differenzialdiagnose von Wundheilungsstörungen einbezogen werden. Problemwunden sind z. B.

  • Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwüre und/oder offene Beine bei Erkrankungen der Venen)
  • Dekubitus (Druckgeschwür)
  • Diabetisches Fußsyndrom (Wunden am Fuß bei diabetischer Neuropathie)

Als Beispiel für die Ursache von lokalen Wundheilungsstörungen sei die chronisch venöse Insuffizienz (Venenleiden) genannt. Durch Verlust der Venenklappenfunktion kommt es zu veränderten Strömungsverhältnissen in den Beinvenen, oft mit vermehrter Blutzirkulation und Druckanstieg im venösen Gefäßsystem. Als Endzustand kann sich ein Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür) entwickeln. Ohne besondere Therapie ist die Abheilung des Ulcus cruris deutlich verzögert. Dieser Patient hat keine generelle Wundheilungsstörung, sondern eine lokale, auf den Unterschenkel begrenzte Heilungsbehinderung. Wunden an anderer Stelle (z. B. bei einem chirurgischen Eingriff am Bauch) heilen oft problemlos ab.

Wundbehandlung mit Oxovasin®

Die therapeutische Wirkung von Oxovasin® beruht auf einer Stimulierung der Gewebereparatur, was experimentell als Verstärkung der Phagozytose (Fresstätigkeit) und einer Stimulierung der Wundmakrophagen nachgewiesen wurde. Oxovasin® aktiviert die Wundmakrophagen, die damit ihre Schlüsselfunktion in allen 3 Phasen der Wundheilung übernehmen können:

  • Wundreinigung mit Infektabwehr
  • Wundgranulation mit Neubildung von Gefäßen und Wundgewebe
  • Wundverschluss

Prinzip der Wundbehandlung mit Oxovasin®

Prinzip der Wundbehandlung mit Oxovasin®

Oxovasin® dringt durch Wunde und Wundrand in die regenerierbaren Gewebeschichten ein, stimuliert dort die zelluläre Abwehr und beseitigt überschießende Entzündungsreaktionen in der Wunde.

Prinzip der Wundbehandlung mit Oxovasin®

Oxovasin® stimuliert die Makrophagen. Dies führt zu einer wirkungsvollen Infektabwehr. Da die wundreinigenden Prozesse vom Wundgrund aus beginnen, müssen zunächst keine deutlich sichtbaren Veränderungen auf der Wundoberfläche zu erkennen sein. Das Auflösen von Nekrosen (abgestorbenem Gewebe) und die gleichzeitig beginnende Bildung gefäßreichen Bindegewebes (Granulation) sind charakteristisch für mit Oxovasin® behandelte Wunden.

Prinzip der Wundbehandlung mit Oxovasin®

Neben Wundreinigung und Infektbekämpfung kommt es durch Stimulation der Makrophagen zur Ausschüttung von Faktoren für Geweberegeneration und Gefäßneubildung. Die wässrige Lösung unterstützt das physiologisch feuchte Wundmilieu.

Prinzip der Wundbehandlung mit Oxovasin®

Durch die Ausbildung eines gesunden, gut durchbluteten, sauberen Granulationsgewebes schafft Oxovasin® die Voraussetzung für einen schnell sichtbaren Wundverschluss mit guter Narbenbildung.

Klinische Untersuchungen zur Wirksamkeit von Oxovasin®

Oxovasin® wird als Wundheilmittel seit über 30 Jahren erfolgreich in der Humanmedizin zur Behandlung schwer heilender Wunden eingesetzt. Die Wirksamkeit von Oxovasin® wurde in einer Vielzahl von klinischen Studien mit mehr als 8.000 dokumentierten Fällen eindrucksvoll belegt. Unter anderem wurde der Nachweis für die Wirksamkeit von Oxovasin® in einer klinischen Studie erbracht, die 1986 an mehreren Krankenhäusern in Deutschland an durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet publiziert[1]. Die Bewertungen der Prüfärzte für die Wundreinigung, die Granulation und den Grad der Epithelisierung der Wunde waren innerhalb der Oxovasin®-Gruppe (137 Patienten) jeweils statistisch signifikant bis hochsignifikant besser als die Bewertungen für die mit physiologischer Kochsalzlösung behandelten Patienten in der Kontrollgruppe (134 Patienten). Darüber hinaus waren auch die Werte der objektiven Beurteilungsparameter der Wundverkleinerung (gemessen mit dreidimensionaler Planimetrie) und der Keimzahl in der Wunde in der Oxovasin®-Gruppe signifikant besser als die in der Kontrollgruppe. Weitere klinische Studien belegen die Wirksamkeit von Oxovasin® auch bei schweren Wundheilungsstörungen, die mit den zur Verfügung stehenden Wundheilmitteln bisher therapeutisch nicht oder kaum zu beeinflussen waren, wie z. B. durch Bestrahlung oder Chemotherapie hervorgerufene Schädigungen der Haut und Schleimhaut.

Fachinteressenten (Ärzten, Apothekern) stellen wir auf Anfrage gern weitergehendes Informationsmaterial zur Verfügung.

  1. [1] Hinz, J., Hautzinger, H., Stahl, K. W.,
    Rationale for and results from a randomised double-blind trial of tetrachlorodecaoxygen anion complex in wound healing.
    Lancet, April 12, 825-828 (1986); (damaliger Name für Oxovasin®: TCDO-Lösung, Oxoferin®)