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Kuala Lumpur, Heidelberg, Magdeburg/Wanzleben, Bangkok
19. Januar 2023

OXO Translational Science GmbH (OXO TS) Deutschland, ein pharmazeutisches Unternehmen engagiert in der Medikamentenentwicklung zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen und diabetischer Gefäßkomplikationen, berichtet von der Veröffentlichung eines neuen Patents im Europäischen Patent-Monatsheft mit dem Titel „Use of chlorite to treat red blood cell diseases and indications mediated thereby“ [deutsch: Verwendung von Chlorit zur Behandlung von Erkrankungen roter Blutkörperchen und dadurch verursachter Indikationen“]. Der Patentantrag wurde am 22. August 2016 eingereicht (EP16763581.2). Eine offizielle Benachrichtigung nach Regel 71(3) EPC bezüglich Patenterteilung wurde am 27. September 2022 versandt.

Dysfunktionale rote Blutkörperchen (red blood cells, RBCs) sind die Ursache vieler momentan nicht heilbarer oder aufzuhaltender Krankheiten wie z.B. Sichelzellanämie. Dysfunktionale RBCs sind auch für die Schädigung der endothelialen Zellschicht von Blutgefäßen (besonders mikrokapillarer Gefäße) bei Patienten mit Diabetes Typ-1 oder Typ-2 verantwortlich. In diesen Patienten ist die RBC-Dysfunktion durch hohe Level an Hämoglobin A1c (HbA1c) charakterisiert. Diese spiegeln die Glykierung von Hämoglobin in RBCs wieder, was zu metabolischen, funktionellen und strukturellen Störungen der Zellen führt. Hochglykierte dysfunktionale RBCs sowie hämolytische Produkte aus diesen Zellen führen in Diabetes-Patienten zu Endothelschäden und Gefäßentzündung.

Im Oktober 2022 publizierte die Zeitschrift „Journal of Diabetes and Treatment“ einen Artikel mit dem Titel “Redox-active Clearance of Highly Glycated Red Blood Cells: A New Frontier in the treatment of Diabetic Vasculopathies” [Deutsch: redoxaktive Beseitigung hochklykierter roter Blutkörperchen: Eine neue Strategie bei der Behandlung diabetischer Vaskulopathien). Dieser frei zugängliche Artikel ist das Resultat eines wissenschaftlichen Kooperationsprojektes zwischen 1) der Staatlichen Universität Malaysia (Kuala Lumpur, Prof. Yazid Bajuri), 2) der Universität Heidelberg, Abteilung Innere Medizin (Sonderforschungsbereich SFB1118: ‚Reaktive Metabolite als Ursache diabetischer Folgeschäden‘, Prof. Peter Nawroth) und 3) der OXO TS-Forschungsgruppe (Wanzleben, Deutschland sowie Bangkok, Thailand).

In dieser kontrollierten klinischen Studie reichte eine number needed to treat (NNT) von nur 20 Patienten (mittlerer HbA1c > 10%) aus, um überzeugend zu zeigen, dass WF10, ein Medikament von OXO TS, ein völlig neues therapeutisches Konzept zur Reduktion erhöhter HbA1c-Werte und Wiederherstellung der endothelialen Integrität darstellt. In der Behandlungsgruppe, welche die üblichen glukosesenkenden Mittel UND das i.v.-Medikament WF10 erhielt, wurde in > 83% der Patienten innerhalb von 4 – 6 Wochen HbA1c-Werte erreicht, wie sie für NICHT-Diabetiker charakteristisch sind. Währenddessen erreichten in der Kontrollgruppe, welche NUR die Standardbehandlung erhielt, nur 25% der Patienten solche Werte.

Dr. Jörg Flemmig, wissenschaftlicher Leiter bei OXO TS und Co-Autor der Publikation, sagte: „Wir sind dankbar dafür, dass wir ein sicheres und sinnvolles Medikament zur Behandlung diabetischer Gefäßkomplikationen anbieten können. In unseren aktuellen klinischen Studien konnten wir zeigen, dass nicht hohe Blutzuckerspiegel per se sondern durch Glykierung gebildete dysfunktionale RBCs für diabetische vaskuläre Komplikationen verantwortlich sind.“

WF10, das Flaggschiff-Medikament von OXO TS, ist in Thailand zugelassen und der Launch in ASEAN ist vorgesehen. Auf Basis der Europäischen Patenterteilung sucht das Unternehmen nach Partnern zur Co-Finanzierung einer Phase III-Studie für eine EMA-Zulassung.

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