Oxovasin®
Oxovasin® ist ein Medikament zur lokalen Behandlung von Wunden und Wundheilungsstörungen. Die Wirkung von Oxovasin® beruht auf einer Beeinflussung der Gewebereparatur. Dies zeigt sich in einer verbesserten Wundreinigung. Oxovasin® verbessert die Bildung von Granulationsgewebe und führt über die Beeinflussung der Wundkontraktion sowie der verbesserten Epithelisierung bei Wundheilungsstörungen zu einem Wundverschluss.
Handhabung
Oxovasin® ist eine farblose wässrige Lösung und wird in der Regel 2-mal täglich auf die Wunde aufgetragen oder durch Auflegen von mit Oxovasin® befeuchteten Bauwollkompressen in die Wunde eingebracht. 5 ml Oxovasin® sind für eine Wundfläche von 10 x 10 cm, die man mit einer sterilen Baumwollkompresse gleicher Größe abdecken kann, ausreichend. Weiterere Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Packungsbeilage und den Information zur Anwendung .
Packungsgrößen und empfohlene Apothekenverkaufspreise
Oxovasin® wird über Apotheken wie folgt angeboten:
Handelsgröße | Empfohlene Apothekenverkaufspreise (AVP) inklusive MwSt. |
---|---|
50 ml | 24,97 EUR |
100 ml | 39,97 EUR |
Klinikpackungen (gebündelt) zu | |
10 x 50 ml | |
10 x 100 ml |
Für Krankenhäuser bieten wir weitere Großpackungen an. Bitte fragen Sie nach unserer Preisliste. Wir beliefern ausschließlich den pharmazeutischen Großhandel, Krankenhäuser und Apotheken!
Präparate-Kurzinformation
Name
Oxovasin®-Lösung
Zusammensetzung
5 ml Lösung enthalten:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
Reaktionsprodukt 6,9 x 106 E.*)
hergestellt aus 10,28 mg Natriumchlorit, 1,38 mg Natriumhypochlorit,
0,75 mg Schwefelsäure 69 %, 0,6 µg Kaliumchlorat,
0,37 mg Natriumcarbonat-Wasserstoffperoxid (2:3),
1,09 mg Natriumperoxid
*) 1 E. = 1 pmol Ethylen, freigesetzt aus Aminocyclopropancarbonsäure in Anwesenheit des Aktivators Hämin bei der Gehaltsbestimmung
Sonstige Bestandteile:
Glycerol, Gereinigtes Wasser
Stoffgruppe/Wirkungsweise
Wundbehandlungsmittel
Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von Wunden und Wundheilungsstörungen durch Verbesserung der Wundreinigung, der Neubildung von Wundgewebe und des Wundverschlusses wie z. B. bei
- posttraumatische Wundheilungsstörungen auch mit Osteitis
- postoperative Wundheilungsstörungen auch mit begleitenden Fisteln und Wundhöhlen
- Ulcera cruris bei venöser Insuffizienz
- Wunden bei arteriellen Durchblutungsstörungen
Gegenanzeigen
Oxovasin® Lösung darf nicht angewendet werden, wenn sie allergisch gegen Oxovasin® oder einen der sonstigen Bestandteile von Oxovasin® Lösung sind.
In der Schwangerschaft, der Stillzeit und bei Säuglingen darf Oxovasin® nur bei lebensbedrohlichen Zuständen eingesetzt werden, da Beobachtungen am Menschen nicht vorliegen. Experimentelle Studien haben keinen Hinweis auf fruchtschädigende Einflüsse gegeben.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Oxovasin® ist aufgrund seines Wirkmechanismus allein (als Monotherapeutikum), d.h. ohne weitere Arzneimittel anzuwenden. Die zusätzliche Anwendung äußerlich anwendbarer Medikamente auf der Wunde ist in jedem Fall zu vermeiden, da neben der Möglichkeit einer Wechselwirkung die meisten Mittel der wundheilenden Wirkung von Oxovasin® entgegenwirken.
Wechselwirkungen
Oxovasin® soll nicht in Verbindung mit anderen äußerlich anwendbaren Medikamenten oder Farbstoffen wie z. B. Brillantgrün, Gentianaviolett, Fuchsin und Malachitgrün auf die Wunde gebracht werden, da dies zu einem Wirkstoffverlust führen kann.
Nebenwirkungen
Gelegentlich (d. h. betrifft bis zu 1 von 100 Behandelten) können im Wundgebiet bei Beginn der Behandlung Hautrötung oder Jucken oder brennende Missempfindungen auftreten.
Selten (d. h. betrifft bis zu 1 von 1.000 Behandelten) können im Wundgebiet bei Beginn der Behandlung auch leichte Schmerzen auftreten. In seltenen Fällen sind unter Anwendung von Oxovasin® Lösung Überempfindlichkeitsreaktionen (allergisches Kontaktekzem) beobachtet worden, die durch den Wirkstoff ausgelöst wurden. Als mögliche Begleiterscheinungen und Anzeichen der Wundheilung sind beobachtet worden
- Rötung des Wundrandes
- Jucken oder brennende Missempfindungen
- leichte Schmerzen
- Wundsekretion bei Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwüren) und Dekubitus (Druckgeschwüre)
- Spontanblutung
- (scheinbare) Vergrößerung der Wunde
Diese Begleiterscheinungen können durch die einer reparativen Phase der Wundheilung vorangehende Exsudation (ein entzündlich bedingter Austritt von Blutbestandteilen) bedingt sein. Im Laufe der weiteren Behandlung normalisieren sich diese vorwiegend bei venösen Ulcera am Unterschenkel auftretenden Begleiterscheinungen.
Besondere Warnhinweise für den Gebrauch
Sollte es unter der Anwendung von Oxovasin® zu Überempfindlichkeitsreaktionen in der Umgebung der behandelten Wunde kommen, ist der behandelnde Arzt zu informieren.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfalldatum dieser Packung ist auf der Faltschachtel und dem Etikett der Flasche aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum! Die Oxovasin®-Flasche zur Mehrfachentnahme ist nach dem Öffnen sofort wieder gut zu verschließen und dunkel aufzubewahren, da sonst die Wirksamkeit nachlassen kann. Kontakt der Flaschenöffnung mit der Haut oder der Wunde ist zu vermeiden. Die Lösung darf nach dem Öffnen der Flasche nicht länger als 14 Tage verwendet werden. Oxovasin®-Lösung ist im Umkarton vor Licht geschützt aufzubewahren. Oxovasin®-Lösung soll nicht über 25 °C aufbewahrt werden.
Zulassungsnummer und Datum
19052.00.00 | 02. Juni 1994 | Apothekenpflichtig
Handhabung
Öffnen der Flasche
Zum Öffnen der Flaschen muss der mit einem Innendorn versehene Verschluss über den Widerstand gedreht werden.
Aufbewahrung
Oxovasin®-Lösung kann bei Raumtemperatur aufbewahrt werden Die Flasche ist nach dem Öffnen sofort wieder gut zu verschließen und vor Licht geschützt (im Umkarton) aufzubewahren, da sonst die Wirksamkeit nachlassen kann.
Haltbarkeit
Kontakt der Flaschenöffnung mit der Haut oder der Wunde ist zu vermeiden. Die steril abgefüllte Lösung darf nach dem Öffnen der Flasche nicht länger als 14 Tage verwendet werden.
Anwendung
Wie wird Oxovasin® angewendet?
Oxovasin®-Lösung wird angewendet durch Auftragen auf die Wundfläche, durch Befeuchten von Verbänden, oder durch Instillation in Fisteln und Wundhöhlen.
Wie viel und wie oft soll Oxovasin® angewendet werden?
Oxovasin® ist eine farblose wässrige Lösung und sollte zweimal täglich auf die Wunde aufgetragen oder in Wundhöhlen eingebracht werden. Bei sichtbar fortschreitender Wundheilung kann die Dosierung auf eine einmal tägliche Anwendung begrenzt werden. Die anzuwendende Menge richtet sich nach der Größe der Wundfläche. 5 ml Oxovasin®-Lösung sind für eine Wundfläche von 10 x 10 cm, die man mit einer sterilen Baumwollkompresse gleicher Größe abdecken kann, ausreichend. Die Gesamtmenge der notwendigen Lösung richtet sich nach der Größe der Wunde, die sich von einer entsprechenden Anzahl Baumwollkompressen belegen lässt.
Bei großen Wundtaschen und tiefen Wundhöhlen wird die Menge Oxovasin®-Lösung über die Anzahl der locker in die Wundregion eingelegten Baumwollkompressen bestimmt. Oxovasin®-Lösung kann in der Menge von 5 bis 10 ml auch zum Einbringen in Fistelsysteme oder in tiefe Wundhöhlen und -taschen benutzt werden.
Wie und wann sollen Sie Oxovasin® anwenden?
Zur Wundbehandlung hat sich das Auflegen einer befeuchteten Baumwollkompresse bewährt. Oxovasin®-Lösung ist mit allen Verbandmaterialien, die keine pharmazeutischen Wirkstoffe enthalten, kombinierbar.
Sollte aufgrund der Wundsituation ein einmaliger Verbandwechsel pro Tag ausreichend sein, kann die Wunde auch über den liegenden Verband mit Oxovasin®-Lösung benässt werden. Bei tiefen Wundtaschen soll eine mit Oxovasin®-Lösung befeuchtete Baumwollkompresse locker in die Wundtasche eingelegt werden. So wird sichergestellt, dass Oxovasin®-Lösung bis an tiefere Wundregionen gelangt. Um die aufschießende Gewebeneubildung (Granulation) nicht zu behindern, ist jeder Druck zu vermeiden.
Sollte ein Aufbringen von Oxovasin®-Lösung auf die Wundfläche über Verbandmaterial nicht möglich sein, kann die Lösung auch über liegende Drainagen in Wundhöhlen oder Wundtaschen eingebracht werden. Auch das Einbringen in Fistelsysteme ist möglich. Vor Einbringen von Oxovasin®-Lösung empfiehlt sich das mechanische Ausspülen mit physiologischer Kochsalzlösung. Auch bei dieser Art der Anwendung reichen 5 bis 10 ml Oxovasin®-Lösung aus.
Wie lange sollen Sie Oxovasin® anwenden?
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem festgelegten Behandlungsziel. Diese kann je nach Behandlungsziel drei Wochen (z. B. Wundheilungsstörungen) bis maximal einige Monate (z. B. Unterschenkelgeschwüre) betragen.
Besondere Beobachtungen bei der Anwendung von Oxovasin®
Begleiterscheinungen der Behandlung mit Oxovasin®-Lösung können durch die Bildung von Wundsekret (Exsudation), die einer reparativen Phase vorausgeht, bedingt sein. Im Laufe der weiteren Behandlung normalisieren sich diese vorwiegend bei Unterschenkelgeschwüren (offene Beine) auftretenden Begleiterscheinungen.
Rötung des Wundrandes
Eine Rötung der nahen Wundumgebung bei Beginn der Behandlung ist ein Zeichen der beginnenden besseren Wunddurchblutung (hyperämische Reaktion).
Jucken, Brennen, leichte Schmerzen
Gelegentlich juckende oder brennende Missempfindungen am Anfang der Behandlung deuten auf eine beginnende Wundheilung hin. In diesem Fall kann die Wunde mit physiologischer Kochsalzlösung nachgefeuchtet werden. Durch Anschwellen der Wundumgebung kann es auch zu leichten Schmerzen kommen. Auch sie sind Zeichen einer beginnenden Wundheilung (durch Wundsekret verursachter Druck auf die Nervenendfasern).
Wundsekretion bei Ulcus cruris (offene Beine) und Dekubitus
In der Anfangsphase der Wundheilung kann es zu einer vermehrten Bildung von Wundsekret kommen. Dies kann einen mehrfachen Verbandwechsel pro Tag notwendig machen. Tritt nach anfänglicher Wundreinigung im Verlauf der weiteren Behandlung eine vermehrte Wundschmierung sowie eine stärkere Sekretion und Verfärbung des Granulationsgewebes auf, so kann dies auf eine Überdosierung hinweisen. Reduziert man die Oxovasin®-Menge, so nimmt die Wunde schnell ein gesundes Aussehen an. Das Prinzip der Wundfeuchtbehandlung sollte aber auf keinen Fall verlassen werden (evtl. abwechselnder Einsatz von Oxovasin® und physiologische Kochsalzlösung).
Spontanblutung
Kommt es bei Kontakt mit dem neu gebildeten Granulationsgewebe zu einer spontanen Blutung, so ist dies ein positives Zeichen für eine beginnende Kapillarsprossung und bedarf keiner zusätzlichen Therapiemaßnahmen.
Größer werden der Wunde
Eine scheinbare Vergrößerung der Wunde am Anfang der Behandlung kann durch das Auflösen von nicht mehr regenerierbaren Gewebe bedingt sein. Unter Behandlung mit Oxovasin®-Lösung kommt es zu einer raschen Angrenzung zwischen totem und gesundem Gewebe.
Wenden Sie Oxovasin®-Lösung immer nach der Anweisung in der Packungsbeilage an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.